Dr. Alfred Alexander
Der in Berlin lebende jüdische Arzt Dr. Alfred Alexander, geb. 1880 in Bamberg, hat 1927 mit Otto von Wollank einen Pachtvertrag über ein Grundstück am nördlichen Ufer des Groß Glienicker Sees geschlossen (Weinberg Parzelle 3). Er hat darauf ein Wochenendhaus mit sieben Wohn- und Schlafräumen und einige andere Baulichkeiten errichtet. 1936/37 ist er mit seiner Frau Henriette über Basel nach London emigriert. Einer seiner beiden 1917 geborenen Söhne ist offenbar in Basel geblieben. Der Pachtvertrag hatte noch eine Laufzeit bis 1942 und Dr. Alexander hat nach seiner Auswanderung Anfang 1937 das Grundstück bzw. die Baulichkeiten an den Komponisten und Verleger Will Meisel und dessen Frau weiterverpachtet. 1939 wurde er ausgebürgert, und sein verbliebenes Vermögen, darunter die Baulichkeiten auf dem Groß Glienicker Pachtgrundstück, wurden von der Geheimen Staatspolizei beschlagnahmt. Sie wurden später von dem Ehepaar Meisel käuflich erworben. Über Alexanders weiteres Schicksal verraten die Akten nichts.
Quelle: Akten des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg im Brandenburgischen Landeshauptarchiv